Behandlung mit Sauerstoff bei Hörsturz

Ein Hörsturz ist eine unangenehme Sache die praktisch jeden treffen kann. Wie ist ein Hörsturz zu erkennen? Welche Symptome gibt es? Hörminderung ohne ersichtliche äußere Ursache Genau genommen ist ein […]

Ein Hörsturz ist eine unangenehme Sache die praktisch jeden treffen kann.

Wie ist ein Hörsturz zu erkennen? Welche Symptome gibt es?

  • Hörminderung ohne ersichtliche äußere Ursache
    Genau genommen ist ein Hörsturz eine Art Schwerhörigkeit. Allerdings ist die Intensität verschieden, geht von kaum spürbar bis zu völliger Schwerhörigkeit.
  • falsche Geräuschwahrnehmung
    Tinnitus wird häufig als “klassischer Begleiter” wahrgenommen. Doch auch wenn Stimmen und Musik schlagartig anders als gewohnt wahrgenommen werden, sich fremd anfühlen, kann das bereits ein Hörsturz sein.
    Geräusche können auch doppelt wahrgenommen werden. Manchmal lässt sich auch nicht mehr zuordnen, woher ein Ton kommt.
  • das Gefühl von Watte im Ohr
  • Druck auf dem Ohr
  • Schwindelgefühl

Stress

Welche Ursachen kann ein Hörsturz haben? Von nichts kommt ja nichts.

  • Streß und völlige Überlastung
    Die heutige Welt ist hektisch und stressig. So gut wie jeder kennt das.
    Stress wirkt sich bei vielen Menschen besonders negativ auf das Nervenkostüm, aber auch auf andere Körperfunktionen aus. Das sensible Ohr ist davon nicht ausgenommen.
    Oft gehen hier auch psychische Ursachen mit einher.
  • Sauerstoffmangel
  • Stoffwechselstörungen unter denen die Sinneszellen des Innenohrs leiden
  • Durchblutungsstörungen
    Im Innenohr finden sich kleinste Blutgefäße, Viren und Bakterien können hier ordentlich Schaden anrichten. Entzündungen, die sich negativ aufs Hörvermögen auswirken, passieren schnell.

Veränderung von Druckgefühl oder Ohrgeräusche wie Piepsen oder Rauschen können übrigens Anzeichen sein, dass sich ein Hörsturz ankündigt.

Wie lässt sich ein Hörsturz behandeln?

Binnen der ersten drei Tage haben Behandlungen die besten Erfolgsaussichten. Je länger gewartet wird umso mehr Schaden bleibt. Ist die Ursache bekannt, so wird von einem symptomatischen Hörsturz gesprochen. Mit der passenden Therapie lässt sich häufig gute Besserung erreichen. Bei einem „idiopathischer Hörsturz“ hingegen ist die Ursache unbekannt. Hier ist eine Therapie schwerer, wie immer wenn nicht klar ist, was eigentlich genau behandelt werden soll.

Während beim beim symptomatischen Hörsturz die entsprechenden Ursachen behandelt werden, so bieten sich beim idiopathischen Hörsturz mehrere Möglichkeiten an:

  • Verabreichung von Kortisonpräparaten
  • Medikament, die die Innenohrdurchblutung verbessern
  • Verabreichung von Antioxidanzien – also Substanzen, die die Inaktivierung von Sauerstoffradikalen bewirken
  • Behandlung mit Sauerstoff bei Hörsturz

Die Sauerstoffbehandlung HBO (Hyperbare Oxygenierung)

Seit mehr als 40 Jahren wird die HBO inzwischen angewandt. Klinische Studien sowie belegte Heilerfolge sprechen hier eine eindeutige Sprache. Hier erhält der Patient reinen Sauerstoff. Dazu ist der Aufenthalt in einer Therapie-Druckkammer nötig. Der Umgebungsdruck wird erhöht, medizinisch reiner Sauerstoff wird über eine Maske eingeatmet. So wird der Sauerstoffgehalt im Blut um bis zum Vierfachen erhöht. Dadurch wird das Innenohr intensiv versorgt und die Mangelversorgung behoben. Der erhöhte Sauerstoffgehalt fördert und unterstützt die Regeneration.

Wie läuft die HBO aber nun ab?

Ohne Voruntersuchung geht gar nichts. In dieser wird auch ein Aufklärungsgespräch geführt über den Ablauf des Prozedere. Hier werden mehrere Punkte untersucht, EKG, Gehörgang-Spiegelung, eine allgemeinere körperliche Untersuchung sowie ein Lungenfunktionstest. Manchmal werden weitere Voruntersuchungen notwendig sein.

Wenn das alles passt, geht es in die Druckkammer. Nun hat der Patient Druckausgleichmanöver auszuführen. Immerhin wird eine gewisse Wassertiefe simuliert. Bleiben Schmerzen sowie unangenehme Gefühle am Ohr aus, dann gelingt der Druckausgleich. Ist dem nicht so, dann wird gestoppt, bis die Ohren wieder “frei” sind. Auch bei einer Erkältung ist ein neuer Termin besser.
Geht alles gut, dann bekommt der Patient eine entsprechende Maske und atmet medizinischen Sauerstoff ein. Nach Beendigung dessen wird er wieder “aufgetaucht”. Die ganze Zeit über ist immer Kontakt zum Mitarbeiter oder einem Arzt vorhanden.

Der Behandlungsdruck variiert je nach Erkrankung zwischen 14 und 50 m Tiefe, die Dauer der HBO kann bis zu 6 Stunden gehen. Außerdem sollte der Patient mit mehreren Behandlungen rechnen. Eine allein ist selten ausreichend.

Gibt es Risiken?

Nichts ist frei von Risiko. Bei der HBO besteht das größte Risiko im Druckausgleich. Normalerweise stellt dies kein Problem dar. Allerdings darf hier nicht automatisch auf alle geschlossen werden. Es gibt immer wieder Menschen, die nur mit Schwierigkeiten den Druckausgleich hinbekommen. Auch Erkältungen sind nicht günstig. Patienten mit Platzangst tun sich generell schwer mit engen Räumen, die Druckkammer ist auch eine. Selten aber doch kann es noch zu Zeichen einer Sauerstoffüberdosierung kommen.