Unser Körper braucht sowohl Eiweiß und Kohlenhydrate als auch Fette, um gesund zu bleiben. Doch gerade um den Hauptnährstoff Fett kursieren viele Gerüchte. Manche Diäten schreiben zum Beispiel vor, völlig ohne Fett auszukommen. Viele Menschen glauben, sie können Körperfett schneller loswerden, wenn sie auf Fett verzichten. Isst man über einen längeren Zeitraum kein oder nur sehr wenig Fett, kann es zu drastischen Mangelzuständen kommen. Immerhin können die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K nur dann vom Organismus aufgenommen werden, wenn man gleichzeitig etwas Fett konsumiert. Der Großteil der Bevölkerung allerdings nimmt nicht zu wenig, sondern weitaus zu viel Fett zu sich. In vielen Speisen verbergen sich Fettmengen, die sich jenseits der Empfehlungen der Gesundheitsorganisationen befinden. Ein einfaches Modell zur Veranschaulichung welche Nahrungsmittel in welchen Mengen man zu sich nehmen sollte, ist die Ernährungspyramide.
Bedenkt man, dass Fette dabei die Spitze der Pyramide darstellen, erkennt man schnell, dass man nicht jeden Tag Frittiertes oder Sahnetorte konsumieren sollte. Viele Menschen verwenden zum Kochen und Braten wenig Fett und glauben, sich daher fettarm zu ernähren. Das Hauptproblem ist aber nicht der Esslöffel Öl, mit dem man den Salat mariniert oder ein Stück Fleisch anbrät. Auf versteckte Fette in Wurst, Käse und Milchprodukten wird oft vergessen. Dabei ist es ganz einfach, den eigenen Fettkonsum zu berechnen. Auf jedem Lebensmittel, das man im Supermarkt kauft, sind Angaben zu finden, aus welchen Nährstoffen sich der Artikel zusammensetzt. Auf einen Blick lässt sich erkennen, dass beispielsweise Salami deutlich mehr Fett enthält als Schinken. Möchte man sich vollwertig und gesund ernähren, sollte nur ein Drittel aller aufgenommenen Kalorien aus Fettquellen stammen. Bei der Berechnung sollte man bedenken, dass ein Gramm Fett deutlich mehr Energie liefert als ein Gramm Kohlenhydrate. Während ein Gramm Eiweiß oder Kohlenhydrate nur 4 Kalorien enthält, schlägt ein Gramm Fett mit 9 Kalorien zu Buche.
Fett hat wichtige Funktionen
Fettsäuren kommen in drei verschiedenen Varianten in unserer Nahrung vor. Gesättigte Fettsäuren sind in tierischen Nahrungsmittel zu finden. Butter, Käse, Sahne, Wurst und Fleisch bestehen teilweise aus gesättigten Fettsäuren. Transfette entstehen, wenn man ungesättigte Fettsäuren auf mehr als 130 Grad erhöht. An und für sich sind ungesättigte Fette die gesündeste Variante, in stark erhitztem Zustand gehen allerdings viele der wertvollen Bestandteile verloren. Ungesättigte Fettsäuren tragen wesentlich zur Vermeidung gefürchteter Herz- Kreislauferkrankungen bei. Vielen Menschen mit Herz- oder Gefäßerkrankungen wird sogar die zusätzliche Einnahme von Omega-3 Fettsäuren in Form von Nahrungsergänzungsmittel empfohlen.
Gerade bei der Einnahme von Fisch- oder Krillöl sollte man darauf achten, dass die Rohstoffe aus nachhaltiger Gewinnung stammen. Möchte man den Bedarf an Omega-3 Fettsäuren aus der Nahrung decken, sollte man öfter Fisch servieren. In Lachs, Hering oder Makrele ist besonders viel Omega-3 Fettsäure enthalten. Von den Ölen sind Rapsöl und Weizenkeimöl besonders reich an wichtigen Fettsäure. Fett macht also nicht dick, sondern trägt zur Erhaltung der Gesundheit bei. Zur Gewichtszunahme führt vielmehr eine positive Energiebilanz, was bedeutet dass man mehr Kalorien zu sich nimmt als man im Tagesverlauf verbrennt.