Nervenkrankheiten und ihre Ursachen

Nervenkrankheiten in Deutschland nehmen seit Jahren zu, doch was sind Nervenkrankheiten eigentlich? Unter Nervenkrankheiten versteht man eine Erkrankung vom Gehirn, vom Rückenmark oder den Nerven. Die Nervenkrankheit ist ein allgemeiner […]

Nervenkrankheiten in Deutschland nehmen seit Jahren zu, doch was sind Nervenkrankheiten eigentlich? Unter Nervenkrankheiten versteht man eine Erkrankung vom Gehirn, vom Rückenmark oder den Nerven. Die Nervenkrankheit ist ein allgemeiner Überbegriff, es gibt eine Vielzahl von Krankheitsbilder die sich unterscheiden. So kann sich eine Nervenkrankheit je nach Art und Schweregrad unterschiedlich bemerkbar machen. Die wohl bekannteste Nervenkrankheit ist die Demenz, alleine heute sind in Deutschland 1,4 Millionen Menschen daran erkrankt, mehr als hälfte sind pflegebedürftig. Bei der Demenz handelt es sich um eine Erkrankung vom Gehirn, in dem es zu Störungen vom Gedächtnis, vom Denkvermögen, der Sprache und Motorik bis hin zum Verlust der eigenen Persönlichkeit kommen kann.

Es gibt neben der Demenz aber auch noch weitere Nervenkrankheiten, wie die Schizophrenie oder die Bipolare Störung.

Was versteht man unter diesen Nervenkrankheiten?

gehinrnVon einer Schizophrenie spricht man, wen eine Person nicht mehr in Lage ist eine Situation wahrzunehmen. Dies kann oft dazu zu führen, dass sich eine erkrankte Person in einer alltäglichen Situation schnell bedroht fühlen kann und unkontrolliert reagiert. Je nach Form der Schizophrenie kann sich diese auch durch Halluzinationen wie Stimmen oder Verfolgungswahn zeigen. Die Schizophrenie kann sich aber auch noch mit anderen Symptomen wie einer Depression oder einen Antriebsmangel bemerkbar machen.

Eine weitere Nervenerkrankung ist die Bipolare Störung, auch als anisch-depressive Erkrankung bekannt. Betroffene können meist ihren Willen und ihre Stimmung nicht mehr kontrollieren, es kann zu Depressionen bis hin zu einer Manie kommen. Eine Wahrnehmung und Unterscheidung der Realität ist den Betroffenen nicht mehr möglich. Während andere Nervenkrankheiten sich ständig in ihrem Krankheitsbild aufzeigen, verlaufen die Symptome für eine bipolare Erkrankung in Phasen, diese Phasen können unterschiedlich verlaufen und je nach Krankheitsverlauf sich auch verschlimmern. So kann eine erkrankte Person in einem Augenblick sich noch völlig normal Verhalten und bereits im nächsten Augenblick in tiefe Depressionen verfallen. Wie lange eine solche Phase andauern kann, ist höchst unterschiedlich da es von diversen Faktoren wie zum Beispiel vom Schweregrad der Erkrankung oder der Behandlung abhängig ist.

gehirnGerade Menschen, die an einer Bipolaren Störung leiden, sind besonders auch von Suizidgedanken betroffen. Zwischen 15 bis 30 % der Erkrankten nehmen sich in den ersten zwei bis fünf Jahren der Erkrankung, dass Leben. Für Angehörige ist es daher besonders wichtig entsprechende Krankheitsanzeichen oder bei Auftritt einer Phase, diese frühzeitig zu erkennen und medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Nicht selten muss eine Behandlung gegen den Willen der erkrankten Person (Zwangsbehandlung) erfolgen. Gerade in Phasen mit Suizidgedanken erfolgt in der Regel eine Einweisung in eine Klinik, da für die Dauer dieser Phase eine ärztliche Behandlung und Überwachung notwendig ist.

An Schizophrenie und Bipolare Störung können leider alle Menschen unabhängig vom Alter erkranken, so gibt es auch Kinder und Jugendliche, die unter solchen Nervenkrankheiten erkranken können. Wenngleich die Krankheitszahlen in jungen Lebensjahren weltweit äußerst gering sind. Eine weitere Gemeinsamkeit dieser Nervenkrankheit ist die starke Einschränkung im Alltag, Betroffene können meist keinem Beruf oder einem geregelten Alltag nachgehen.

Was sind die Ursachen für Nervenkrankheiten?

Weizenbiereinschänken1Neben der Demenz wurden auch die Schizophrenie und die Bipolaren Störung als drei Nervenkrankheiten kurz vorgestellt und die Erscheinungsformen beleuchtet. Ursachen für Nervenkrankheiten gibt es viele, neben Alkohol und Drogen, können Nervenkrankheiten auch Erblichkeit bedingt sein. Es gibt aber auch weitere Auslöser wie zum Beispiel Störungen im Hormonhaushal die Nervenkrankheiten auslösen können

Neben diesen Ursachen kann aber auch unser Umfeld ein Auslöser sein. Traumatische Ereignisse wie sexueller Missbrauch oder auch Mobbing und Stress am Arbeitsplatz kann eine Nervenkrankheit auslösen, wenn eine Person dauerhaft mit solchen Auslösefaktoren konfrontiert oder nicht rechtzeitig behandelt wird. Da Nervenerkrankungen am Arbeitsplatz zunehmend auftreten, nachfolgend eine genauere Betrachtung über die Hintergründe.

Psychische Erkrankungen durch Arbeit

lärm und stressIm Jahr 2012 kam es in Deutschland zu 899.172 Arbeitsunfällen in Deutschland. Ein Arbeitsunfall liegt vor, wenn ein Arbeitnehmer infolge eines Unfalles am Arbeitsplatz oder einer Erkrankung durch seine berufliche Tätigkeit, länger als drei Tage arbeitsunfähig ist. Eine nicht mehr unbedeutsame Anzahl der Arbeitsunfälle geht mittlerweile auf Erkrankungen im Hinblick auf psychischen Belastungen am Arbeitsplatz zurück. Nach Angaben der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin hat sich die Anzahl der Erkrankungen durch psychischen Belastungen in den letzten Jahren verdoppelt. Die Gründe für die Verdoppelung der Anzahl ist neben der Zunahme von Schichtarbeit, auch der stetig zunehmende Leistungsdruck in den Unternehmen. Fast jeder Dritte Betroffene muss aufgrund der psychischen Erkrankung als Frührentner aus dem Beruf ausscheiden.

Wie kann man sich schützen?

Nach all den Informationen über die Formen und Folgen von Nervenkrankheiten fehlen abschließend noch Informationen zur Vorbeugung. Es gibt Auslösefaktoren wie unsere Gene, die wir nicht beeinflussen können, andere Auslösefaktoren können wir aber beeinflussen. Auslöser wie Drogen und übermäßiger Alkoholkonsum kann man durch Verzicht oder Einschränkung beeinflussen. Zur Vorbeugung gehört aber auch eine gesunde Ernährung und eine regelmäßige Bewegung. Durch Übergewicht aufgrund falsches Ernährung und fehlende Bewegung kann es zu Gefäßschädigungen und Arterienverkalkung kommen. Diese Erkrankungen können das Gehirn schädigen und somit Nervenerkrankungen auslösen. Abschließend bleibt noch der Arbeitsplatz, auch hier kann man auslösenden Faktoren wie zum Beispiel Stress vorbeugen. Dies ist zum Beispiel möglich, durch Maßnahmen wie genau festgelegte Tätigkeitsbeschreibungen und Tagesziele. Auch sollte man sich selbst keinen zusätzlichen Stress aufbauen, in dem man zum Beispiel liegengebliebene Büroarbeit mit nach Hause trägt. Man sollte eine gewisse Konsequenz bei der Trennung zwischen Beruf und Privatleben halten um seine Gesundheit zu bewahren. Kommt es trotz diesen Maßnahmen zu Stress am Arbeitsplatz, sollte man sich vertrauensvoll an den betrieblichen Arzt oder seinen Chef wenden.